Eine Niederlage mit nur drei Punkten ist immer bitter, egal gegen welche Mannschaft. Das gilt auch und besonders für Wien, schließlich ist der BC nicht erst seit dem verlorenen Kampf um die Meisterschaft ein Gegner, mit dem die Gunners viele Emotionen verbinden. Und das hat man auch im Spiel am Sonntag gemerkt: Von Anfang an präsentierte sich die Mannschaft von Headcoach Erik Braal hochkonzentriert, agierte aggressiv in der Verteidigung und brachte auch im Angriff eine hohe Intensität auf das Parkett.
Dass es dann schlussendlich doch nicht gereicht hat, dafür gibt es mehrere Gründe. „Mit einem normalen Prozentsatz gewinnen wir die Partie“, sagt Manager Andreas Leitner und ein Blick auf die Statistik gibt ihm Recht: Nur 3 von 21 Dreipunktversuchen (14 Prozent) gingen in den Korb, bei Wien waren es immerhin 34 Prozent (10/29). Dafür war die Zweitpunktequote mit 62 Prozent relativ stabil, vor allem J.J. Mann zeigte mit 8 Treffern aus 10 Versuchen, was für ein Scharfschütze er ist. Das Duell um den Rebound wurde sogar mit 37:34 gewonnen, ansonsten weist die Statistik relativ ausgeglichene Werte aus [Statistik].
„Die Mannschaft hat großen Kampfgeist gezeigt, schade, dass sie den Fans und sich selbst keinen Sieg schenken konnte“, bedauert Headcoach Erik Braal, der die Partie bereits im dritten Viertel zugunsten seiner Mannschaft kippen sah: „Da hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Für die Zukunft müssen wir lernen, diese Phasen besser auszunutzen. Wien hatte offensiv nicht mehr viel zu bieten und wir hatten die Kontrolle – das haben wir nicht richtig genutzt. Wir hätten einen größeren Vorsprung heraus spielen müssen, dann wären die Fehler zu Spielende auch verkraftbar gewesen.“
Vor allem die Post up-Plays von Stjepan Stazic machten den Redwell Gunners Probleme, auch seine drei Dreier in Folge trugen zum Spielausgang entscheidend bei. „Wir dürfen einfach keine offenen Würfe zulassen“, fordert Braal mehr Konzentration in den entscheidenden Phasen des Spiels. Erfreulich ist aber, dass zwei Mal ein Rückstand von über zehn Punkten aufgeholt wurde und die Mannschaft sich zeitweise in einen Spielrausch spielte. „Das hat mir gut gefallen, das Spiel hat mich richtig mitgerissen“, sagt Leitner, der „mangelnde Erfahrung“ für den missglückten Schlussangriff verantwortlich macht.
Im Gegensatz zu den bisherigen Begegnungen hat man aber bereits gesehen, dass sich die Spieler schon viel besser auf die Schiedsrichter und die Regelauslegungen in der Admiral Basketball Bundesliga eingestellt haben. „Das wird immer besser, diese Eingewöhnungsphase muss man jungen Spielern, die zum ersten Mal in einer neuen Liga spielen, einfach zugestehen“, nimmt Braal seine Spieler in Schutz. „Wir machen Fortschritte, von Tag zu Tag, von Training zu Training, von Woche zu Woche. Aber wenn es in einem Spiel so eng zugeht, dann entscheiden Kleinigkeiten – ein Schrittfehler hier, ein verlegter Korbleger da und schon ist der Sieg weg. Wir hätten den Sack schon früher zumachen müssen, aber auch das werden wir noch lernen. Ich hatte jedenfalls in jeder Phase des Spiels das Gefühl, dass wir gewinnen können – und so war auch die Stimmung in der Mannschaft. Ganz nach dem Motto: I believe that we will win.“