Drei Spiele sind im Grunddurchgang noch zu absolvieren. Drei Spiele, die von den Redwell Gunners alle gewonnen werden müssen, um aus eigener Kraft die Qualifikation für die Hauptrunde eins zu schaffen. Der direkte Konkurrent Klosterneuburg hat noch zwei Spiele – geht eines davon verloren, reichen den Gunners zwei Siege. Damit wird aber nicht spekuliert. „Wir rechnen nicht, sondern gewinnen drei Spiele – und aus“, gibt Manager Andreas Leitner die Marschroute vor. Auf Oberwart warten mit Wien und Graz zwei Auswärtsspiele und Kapfenberg (Heimspiel), die Niederösterreicher bekommen es mit Wien (H) und Fürstenfeld (H) zu tun. Die Situation ist vor allem deshalb bitter, weil die Gunners es mehrfach in der Hand hatten, eine frühere Entscheidung beim Kampf um die Hauptrunde eins herbei zu führen.
Womit der Optimismus des Managers begründet ist? Weil die Gunners in den vergangenen Jahren mehrfach bewiesen haben, dass sie in der Lage sind, sich selbst aus einem Tief zu spielen. Im Meisterjahr zum Beispiel wurde der Einzug in die Hauptrunde eins erst im allerletzten Spiel des Grunddurchgangs fixiert. Auch in der Vorsaison, wo man erst in einem legendären fünften Finalspiel gegen Wien scheiterte, war die letzte Runde für den Einzug in die Top sechs entscheidend. Wenn es also in Österreich eine Mannschaft gibt, die mit diesem Druck umgehen kann, dann die Gunners. „Von regierenden Vizemeistern und ehemaligen Meisterspielern erwarte ich mir ein Aufbäumen gegen die aktuelle Situation“, fordert Leitner.
Dass es überhaupt zu dieser Situation gekommen ist, hat vielfältige Gründe – Ausreden werden aber nicht gesucht. „Wir brauchen wieder mehr Gunners-Tugenden und weniger Einzelkämpfer“, kritisiert Leitner. „Ich erwarte mir ein Aufbäumen des Teams, eine Antwort auf das aktuelle Tief und dass jeder einzelne Spieler bis in die Haarspitzen motiviert und bereit ist, sich für das Team zu zerreißen.“ Tatsächlich waren die Gunners bei den jüngsten drei Niederlagen nicht in der Lage, sich selbst aus dem Tief heraus zu holen. Auffallend ist auch, dass der überwiegende Teil der Verantwortung im Spiel auf der Starting Five liegt und von den Bankspielern zu wenig kommt. In den kommenden drei Spielen sind aber auch sie gefordert, ihren Teil zum Erfolg beizutragen.
Die vergangenen drei Niederlagen wurden analysiert und abgehakt, die Vorbereitung auf das Restprogramm hat bereits begonnen. Die Pause am Wochenende aufgrund des Cup-Final Fours kam da gerade recht. „Die Trainer und das Team hatten damit die optimale Möglichkeit, sich auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten“, sagt Leitner. „Ich gehe davon aus, dass die Spieler kapiert haben, wie ernst die Situation ist. Und ich weiß, dass sie in der Lage sind, solche Situationen zu meistern – mit Erfahrung, Einsatz und Leidenschaft, eben jenen Tugenden, die uns in den vergangenen Jahren immer ausgemacht haben“, appelliert Leitner.