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Voller Einsatz trotz „Baustelle“

Analyse

Die Derbyniederlage gegen Fürstenfeld und einem „auf Euroleague-Niveau spielenden“ (Andreas Leitner) Marko Car, der mit Sicherheit eine seiner besten Leistungen in der ABL gezeigt hat, war für die Redwell Gunners in Oberwart bereits die vierte in den letzten fünf Spielen. Zwei dieser Niederlagen – nämlich jene in Gmunden und zuhause gegen Wels – wären durchaus vermeidbar gewesen, Fürstenfeld und Wien hingegen agierten gegen die Gunners zu routiniert und clever.

Mit ein Grund für die aktuellen Leistungen ist die Schwäche unter dem Korb. „Von den großen Spielern kommt zuwenig – sowohl offensiv als auch defensiv. Außerdem fehlt es insgesamt an taktischer Disziplin“, fordert Manager Andreas Leitner von seiner Mannschaft mehr Konzentration. Die aktuelle Verletzung von Benjamin Blazevic wirkt sich natürlich nicht gerade positiv auf diese „Baustelle“ aus. Dazu kommt noch, das sich Adomas Drungilas in seiner letzten Aktion gegen Fürstenfeld abermals eine Muskelverletzung zugezogen hat.

„Das war völlig unnötig“, schüttelt Leitner den Kopf. Wie lange Drungilas ausfallen wird, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Auch der Status von Blazevic ist aktuell noch unklar. Wie schwer seine Meniskusverletzung ist, kann erst nach einer Magnetresonanzuntersuchung festgestellt werden. Die Ergebnisse sollten im Lauf dieser Woche vorliegen. Dass es da Inside mit einem ebenfalls leicht angeschlagenen Chris Ferguson und einem erst unlängst nach seiner Verletzung zurückgekehrten Jason Johnson nicht 100 % rund laufen kann, liegt also auf der Hand.

„Was den Kampfgeist und den Einsatz betrifft, ist dem Team kein Vorwurf zu machen. Die Mannschaft steckt nie auf und gibt alles“, lobt Leitner die Einstellung. Problematisch ist derzeit eher, dass die Aufgabenverteilung in der Verteidigung nicht ganz stimmt. „Routinierte Teams wie Fürstenfeld nützen – noch dazu mit so einer Trefferquote wie gegen uns – das natürlich eiskalt aus und bestrafen jeden kleinen Fehler.“

Dass dazu noch Liga-Topscorer Quincy Diggs in einem kleinen Formtief steckt, erschwert die aktuelle Situation noch zusätzlich. Der kleine Einbruch kommt für Leitner wenig überraschend: „Ich bin mir sicher, er wird wieder seinen Rhythmus in der Offensive finden. Er arbeitet super im Training, hat eine Top-Einstellung.“ Mit Einbrüchen wie diesem habe man angesichts der Unerfahrenheit der Mannschaft ohnehin gerechnet.

Die positive Überraschung des Derbys gegen Fürstenfeld war ohne Zweifel Chris McNealy. Gleich in seinem ersten Bewerbsspiel seit über einem Jahr und seinem ersten Spiel in Europa überhaupt kam der 23-jährige US-Amerikaner gleich auf 27 Punkte und traf 5 von 6 Dreierversuchen. „Das wird nicht so weitergehen, aber er hat auf jeden Fall gezeigt, dass er ein Versprechen für die Zukunft ist“, sagt Leitner über den jüngsten Neuzugang im Gunners-Team. Durch die neue Scoringoption werden einige Mannschaften Probleme haben, sich auf das Trio Jackson-McNealy-Diggs einzustellen.