Fünf Siege in den letzten sechs Spielen, darunter die beiden Auswärtserfolge gegen Meister Güssing und Tabellenführer Gmunden – die Leistungskurve der Redwell Gunners Oberwart zeigt derzeit klar nach oben. „Die Phasen, wo wir gut spielen, werden länger – so einfach ist das“, hat Gunners-Manager Andreas Leitner eine einleuchtende Erklärung parat. Außerdem hat die Mannschaft durch die Erfolge der letzten Wochen mehr Selbstvertrauen, was sich auch beim Auswärtssieg in Gmunden klar gezeigt hat.
Denn auch wenn die Gunners von Beginn an gegen den Tabellenführer zurück lagen, sie ließen sich nie abschütteln, blieben immer in Schlagdistanz und schafften es am Ende tatsächlich, die Partie noch zu drehen. Während der regulären Spielzeit war Gmunden dennoch die spielbestimmende Mannschaft, Oberwart hielt sich hauptsächlich durch gute Defensivarbeit im Spiel. „So wie auch beim Sieg gegen Güssing haben wir einfach nie aufgegeben – und die wichtigen Würfe in der Schlussphase getroffen. Außerdem haben wir unser Ding durchgezogen, uns an den Gameplan gehalten“, lobt Leitner die Moral. „Schlussendlich hat Gmunden unserem Dauerdruck in der Verteidigung nicht standhalten können.“
Trotzdem sah es beim Stand von 74:65 für Gmunden zwei Minuten vor dem Ende nicht nach einem Sieg der Redwell Gunners aus. Dank der sensationellen Schlussphase mit Dreiern von Bogic Vujosevic und JJ Mann erzwang Oberwart doch noch die Verlängerung. „Da waren wir souverän“, freut sich der Manager. Und dort hatte der Tabellenführer keine Chance: Als die Gunners erstmals in Führung gingen, war die Moral der Oberösterreicher gebrochen, die Schwäne mussten die dritte Niederlage in dieser Saison vor heimischem Publikum hinnehmen.
Die Gunners hingegen feierten mit den knapp 20 mitgereisten Fans ihren fünften Auswärtssieg in dieser Saison. „On the road“ wurden übrigens die letzten drei Spiele gewonnen (Fürstenfeld, Güssing, Gmunden). Zum von Gmunden eingelegten Protest findet Leitner klare Worte: „Aus unserer Sicht ist das nicht nachvollziehbar. Protest einzulegen, finde ich in dieser Situation eigenartig.“ Konsequenzen seitens der Liga befürchtet Leitner keine.
Headcoach Erik Braal setzte gegen Gmunden auf eine 8er-Rotation: Weil Benjamin Blazevic pausieren musste, sein Knie macht Probleme. Leitner beruhigt: „Die medizinische Abteilung hat aber schon Entwarnung gegeben. Benni wird bald wieder spielen.“ Mit der Konsequenz, dass Kapitän Jason Johnson wichtige Pausen auf der Bank bekommt und so die Intensität über längere Zeit hoch gehalten werden kann. Auch Hannes „Zwiebel“ Artner fehlte gegen Gmunden aufgrund von Rückenproblemen. Aber auch er wird bald wieder zur Verfügung stehen.
Gegen Gmunden gab es – abgesehen von Sebastian Käferle (4:07 Minuten) - kaum Einssatzzeit für die jungen Spieler. Aber beim Heimsieg gegen Graz spielten Sebastian Käferle, Georg Wolf und Stefan Neudecker wichtige Rollen. Schließlich wurden sie in die Rotation eingebunden und kamen nicht erst aufs Feld, als das Spiel schon entschieden war. Natürlich waren beim Heimsieg gegen Graz ab und an Rhythmusprobleme zu erkennen, aber die Leistungen der einzelnen Spieler konnten sich durchaus sehen lassen.