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Leitner: Die Erfolge werden kommen!

Keine Personaldiskussion

Die beiden jüngsten Niederlagen gegen Wels (74:64) und Kapfenberg (65:91) haben den gegen Klosterneuburg ersichtlichen Aufwärtstrend der Redwell-Gunners Oberwart gestoppt, vor allem die Art und Weise der Heimniederlage gegen die Bulls schmerzt das blau-weiße Gunners-Herz. Kein Wunder, dass Manager Andreas Leitner nach dem Spiel von „Angsthasenbasketball“ sprach.

Personelle Konsequenzen werden diese Niederlagen aber keine nach sich ziehen, wie Gunners-Manager Andreas Leitner im Interview sagt:

 

Andi, wie siehst du die derzeitige sportliche Situation der Redwell-Gunners Oberwart?

Mit dem achten Platz nach 15 Spielen können wir nicht zufrieden sein. Auch wenn unsere Mannschaft aktuell sehr jung ist, so ist das einfach nicht der Anspruch der Redwell Gunners. Andererseits gebe ich auch zu bedenken, dass einige Niederlage unter extrem unglücklichen Umständen zustande gekommen sind, mit zwei bis drei Siegen mehr am Konto würden wir jetzt am fünften oder sechsten Platz liegen.

Denn die Liga ist heuer extrem ausgeglichen - die ersten fünf Mannschaften liegen nur einen Sieg auseinander…

Vor einer Woche haben wir zum Beispiel Klosterneuburg aus der Halle geschossen, die jetzt Tabellenführer Gmunden bezwungen haben. Und plötzlich liegen die Oberösterreicher nicht mehr auf dem ersten, sondern nur mehr auf dem fünften Platz der Tabelle.

 

Oft stehen in solchen Situationen die Trainer in der Kritik. Muss sich Eric Braal um seinen Job sorgen?

Nein, ganz im Gegenteil! Wir haben nach der Niederlage gegen Kapfenberg gemeinsam die Situation ganz genau analysiert.

Das Ergebnis dieses sehr langen Gesprächs ist, dass die Klubführung und Erik Braal gemeinsam beschlossen haben, die Option auf Vertragsauflösung, die beide Seiten nach dieser Saison haben, zu streichen!

Das heißt, dass Braal auch in der kommenden Saison 2015/16 Headcoach der Redwell Gunners sein wird. Er leistet sehr gute Arbeit, die sich aber noch nicht in sportliche Erfolge niederschlägt. Aber das ist nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Erfolge einstellen.

 

Was auch bedeutet, dass Du prinzipiell mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden bist…

Naja, bis auf das Spiel gegen Kapfenberg, wo wir 91 Punkte kassiert haben (auch deshalb, weil die Steirer zum Teil unmögliche Würfe getroffen haben), hat das Team bisher eine sehr gute Defensivleistung gezeigt. Das war immer eines unserer Ziele für die heurige Saison: Wir wollen das beste Defense-Team der Liga sein – und da sind wir auf einem guten Weg, dank der konsequenten und guten Arbeit von Headcoach Erik Braal. Unsere Verteidigung wird auch im Frühjahr im weiteren Verlauf der Meisterschaft sehr wichtig sein – ich bin optimistisch, dass wir uns noch steigern können, auch wenn wir nicht über das athletischste Team der Liga verfügen.

 

Es heißt ja „defense wins championships, offense wins games“… Die Defense funktioniert ja schon gut – doch offensiv ist noch sehr viel Luft nach oben!
Wie viel Steigerung ist nötig und ist das Potential Deiner Meinung nach vorhanden?

Der Angriff ist unsere größte Baustelle. Natürlich ist auch der Tatsache geschuldet, dass unsere Legionäre noch sehr jung sind, da sind Hoch- und Tiefphasen vorprogrammiert. Die aktuelle Situation wäre leichter zu verkraften, hätten wir einige der vielen engen Partien gewinnen können. Dann wäre der Druck auf die Mannschaft auch nicht so groß.

Denn das Problem ist, dass dieser Druck doch den einen oder anderen hemmt und daran hindert, sein Leistungspotential abzurufen.

Aber jetzt gilt für uns alle – Spieler und Management - diese Herausforderung anzunehmen.

Wir werden gestärkt aus dieser Situation herausgehen!

 

 

Auffallend ist, dass Rakeem Buckles nach seinen guten Leistungen zu Saisonbeginn nun nicht mehr seine gewohnte Form abrufen kann. Warum ist das so?

Rakeem war tatsächlich zum Start einer der besten Spieler der Liga und hat die Fans mit 16 Punkten im Schnitt begeistert. Jetzt wirkt er tatsächlich etwas verloren, aber das kann auch mit der für ihn neuen Situation zusammen hängen. Schließlich ist der Wechsel vom College in den Profisport nicht so ohne weiteres verkraftbar: Das Spiel ist intensiver, das Leben als Profi ein anderes. Aber ich bin mir sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Rakeem wieder der Alte ist und die Fans begeistert.

 

Genau in die andere Richtung zeigen ja die Formkurven von Bogic Vujosevic und JJ Mann …

Das stimmt, die beiden hatten zu Beginn ihre Probleme, haben aber jetzt zu einer soliden Form gefunden. Wenn jetzt auch noch Gabe Knutson und Rakeem Buckles ihre Normalform erreichen, dann sind wir definitiv in der Lage, jedes Team in der Liga schlagen zu können. Das haben wir ja schon beim Auswärtssieg gegen Güssing im Aktivpark bewiesen. Die Qualität im Kader ist vorhanden.

 

Wie ist generell die Stimmung in der Mannschaft und im Betreuerstab? Gibt es Potenzial für Verbesserungen?

Die Coaches und die Spieler arbeiten hervorragend, alle haben eine super Einstellung. Solange mit einer solch hohen Intensität gearbeitet wird, mache ich mir keine Sorgen, dass wir aus dem Formloch auch wieder herauskommen und am Ende auch Erfolg haben werden. Die Jungs können ja Basketball spielen, davon sind wir überzeugt, das hat man auch mehrfach schon gesehen. Deshalb ist es auch zu früh, um über den Tausch von Spielern zu diskutieren. Wir müssen durch dieses Formtief einfach durch und ruhig weiterarbeiten. Natürlich kann ich den Unmut einiger Fans verstehen, aber wir müssen sachlich bleiben und alles ganz genau analysieren. Ich stehe jedenfalls voll und ganz hinter Team und Coach – mit Nachdruck – und glaube weiter ganz fest daran, dass sich bald sicht- und zählbare Erfolge einstellen werden.

Im Vergleich zur vorangegangenen Saison haben wir zum Beispiel auch einen Schritt nach vorn gemacht was die Infrastruktur betrifft. Wir haben sowohl im Bereich der Leistungsdiagnostik, als auch in Ernährungsberatung und sportmedizinische Betreuung investiert. Diese Investitionen waren auch notwendig, um die nächsten Schritte gehen zu können. Unser gesamtes Programm ist aktuell sehr gut und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die sportlichen Erfolge nachziehen. Solche Spiele wie gegen Kapfenberg wird es immer wieder geben, das gehört zum Sport dazu. Auch wenn sie auch mir persönlich sehr viele Nerven kosten und ich mich danach ungefähr 10 Jahre älter fühle..(lacht)