Nach der Doppelrunde vom vergangenen Wochenende mit dem 76:61-Sieg gegen Fürstenfeld und der 82:73-Niederlage gegen Traiskirchen gab es bei den Redwell Gunners Oberwart einigen Gesprächsbedarf.
Vor allem der katastrophale Start ins Spiel gegen Traiskirchen regte Manager Andreas Leitner auf. „So etwas wird nicht mehr passieren, so kann man nicht auflaufen. Das Spiel beginnt in der ersten Minute, den Start gegen Traiskirchen haben wir völlig verschlafen.“ Erst durch ein Technisches Foul von Hannes „Zwiebel“ Artner und seinen energischen Worten am Spielfeld wachte die Mannschaft und fand in die Partie. Das allerdings bereits bei einem Rückstand von bis zu 16 Punkten.
Kein Wunder, dass auch Gunners-Headcoach Erik Braal direkt nach dem Spiel die Anfangsphase kritisierte: „Wir laufen derzeit oft von Anfang an einem Rückstand nach, den wir mit viel Kampf wieder gutmachen müssen. Und das kostet Energie, die uns am Ende fehlt.“ Gänzlich anders hingegen das Spiel gegen Fürstenfeld, wo die Redwell Gunners mit einem Anfangsfurioso von Beginn weg klar machten, wer der Chef in der Halle ist. Aber auch gegen die Steirer schlichen sich im Spielverlauf viele Phasen ein, wo vor allem die Offensive gar nicht rund lief. „Wir sind konstant unkonstant, von hui bis pfui ist alles dabei“, sagt Leitner, der zwar die Aufholjagd gegen Traiskirchen lobt, gleichzeitig aber die vielen vergebenen leichten Würfe kritisiert: „Da wäre eine höhere Führung möglich gewesen, diese Chance haben wir vergeben.“
Tatsächlich kann der Mannschaft eines nicht abgesprochen werden: Der Kampfgeist und der Glaube daran, auch ein bereits verloren geglaubtes Spiel nicht aufzugeben und sich zurück zu kämpfen. Das zeigte sich so wie bei den anderen vier knappen Niederlagen auch gegen Traiskirchen, dem Überraschungsteam der heurigen Saison: Die Redwell Gunners ließen sich auch durch zahlreiche Buzzer Beater der Lions in der Schlussphase nicht „brechen“ und kämpften sich mehrmals wieder heran und glichen aus. „Das zeigt, dass wir viel Charakter in der Mannschaft haben“, findet Leitner auch positive Aspekte. „Traiskirchen ist ja auch nicht irgendwer, das hat auch schon Kapfenberg und Wels zur Kenntnis nehmen müssen.“
Ein weiterer Aspekt für die Niederlage gegen Traiskirchen waren die frühen Foulprobleme, unter anderem von Rakeem Buckles. Der US-Amerikaner kassierte bereits im ersten Viertel zwei Fouls und musste früh auf der Bank Platz nehmen. Dadurch dürfte sein Rhythmus gelitten haben, der Topscorer der Gunners kam in diesem Spiel nur auf zehn Punkte. Mit nur drei Dreiern aus zwölf Versuchen war es zudem einmal mehr die mangelnde Treffsicherheit von außen, die Probleme machte. Dafür war die Freiwurfquote mit 84 Prozent (26/31) einmal mehr ausgezeichnet, gegen Fürstenfeld wurden sogar 22 von 22 Versuchen getroffen. Damit liegen die Gunners so wie auch bei den Steals (9,5) an der Spitze der Liga-Statistik.
Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass es vor allem im Angriff nicht richtig rund läuft. Die Gunners lassen im Schnitt nur 73,1 Punkte des Gegners zu, scoren aber ihrerseits selbst im Schnitt nur 72,3 Punkte. Das zeigt sich auch bei einem anderen Vergleich: Bei der Steal/Turnover-Rate sind die Blau-Weißen mit 0,61 Nummer zwei der Liga, bei der Assists/Turnover-Rate hingegen liegt Oberwart ebenfalls mit 0,61 an letzter Stelle. Und mit nur 9,5 Assists pro Spiel sind die Gunners Schlusslicht der Liga. „Wir haben Probleme im Angriff“, bestätigt auch Braal, der trotzdem hofft, dass der Knopf endlich aufgeht: „Wir haben den Kampfgeist, wir haben die Energie. Aber leider nicht am Anfang, das müssen wir ändern.“