Die Niederlage gegen die magnofit Güssing Knights hat eines klar gezeigt: Die Redwell Gunners Oberwart können mit dem regierenden Meister und (bis zum Abzug von neun Punkten) überlegenen Tabellenführer in allen Belangen mithalten. Das Burgenlandderby war über 37 Minuten völlig offen und ausgeglichen, einmal hatte Güssing die Nase vorn, dann wieder die Gunners – insgesamt gab es in 40 Spielminuten 13 Führungswechsel. Erst die größere Routine und Konsequenz in der Schlussphase verhalf den Rittern schlussendlich doch noch zu einem relativ ungefährdeten Sieg.
„Wir sind zu diesem Zeitpunkt in unserer Entwicklung schon viel weiter, als wir uns das vor der Saison erhofft hatten“, richtet Gunners-Manager Andreas Leitner ein Kompliment an die Mannschaft. „Alle haben super gekämpft, nie aufgegeben und gegen das sehr physische Spiel von Güssing gut dagegen gehalten. Und das gegen die erfahrenen Vollprofis von Güssing.“ Tatsächlich setzte Headcoach Chris Chougaz auch im Burgenlandderby voll auf die jungen Spieler – zeitweilig stand mit Jakob Szkutta (16), Sebastian Käferle (18) und Benjamin Blazevic (19) das vielleicht jüngste Trio der Liga am Parkett. Und das durchaus mit ansehnlichen Spielzeiten: Die beiden Starter Blazevic (27:14) und Käferle (25:12) kamen gemeinsam auf über 50 Minuten Spielzeit, Szkutta bewies in seinen 13 Einsatzminuten sein großes Talent und schrieb auch mit drei Punkten an (1/2 Dreier). Und auch Maximilian Schuecker (17) bekam abermals etwas mehr als drei Minuten Einsatzzeit.
Der 16-Jährige stand auch in einer entscheidenden Phase am Parkett: Beim 54:58 für Oberwart bekam er einen (sehr überraschenden) Foulpfiff – anstatt Ballgewinn und zwei Punkten durch Quincy Diggs aus dem folgenden Fast Break (und plus 6 Gunners) verwertete Thomas Klepeisz zwei Freiwürfe und brachte sein Team wieder heran. Die Gunners hingegen haderten wie so oft in dieser Saison mit den Bonuswürfen: Nur 14 von 24 Versuchen (58 Prozent) waren erfolgreich, bei Güssing hingegen 27 von 30 (90 Prozent).
„Wir könnten uns jetzt auf die schlechte Freiwurfquote ausreden oder auf Phantom-Fouls, aber Güssing hat einfach diszipliniert seinen Game-Plan umgesetzt – besser, als wir das bei unserem getan haben“, anerkennt Leitner die Leistung der Ritter, gibt aber auch zu bedenken, dass „das bei einem so jungen Team, wie wir es haben, nicht verwunderlich ist. Daran müssen wir noch arbeiten.“ Hartes Training ist die eine Sache, Spielminuten am Feld die andere. Und gerade das hat bei der Niederlage gegen Güssing den Ausschlag gegeben, standen beim Meister doch Großteils gestandene Profis mit jeder Menge Routine am Feld, die trotzdem viel Mühe mit dem verbissenen Widerstand der Redwell Gunners hatten.
Bester Werfer der Redwell Gunners war einmal mehr Quincy Diggs (18), auch Terrell Evans (3/6 Dreier) und Chris Ferguson (beide 16) hatten so wie Derek Jackson (13) ihr Visier gut eingestellt. Die 76 erzielten Punkte verteilten sich übrigens auf 8 der 9 eingesetzten Spieler, was für die mannschaftliche Geschlossenheit der Gunners spricht. Auffallend die große Zahl von Steals (10) im Gegensatz zu Güssing, die Ballverluste hielten sich aber auf beiden Seiten die Waage (20).