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Das Team kann sich steigern!

Aufholjagd zeigte Moral und Potential

Im Rückblick auf die 91:81-Niederlage gegen Kapfenberg fallen zwei Dinge auf: Zum einen die katastrophale Leistung in der ersten und zum anderen die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit. Dass die Spieler der Bulls nach dem Trainerwechsel doppelt motiviert auftreten würden, war von vornherein klar. Warum darauf aber keine Reaktion unserer Mannschaft kam, ist unverständlich. Schließlich war klar, dass die Spieler der Bulls unbedingt zeigen wollten, dass nicht sie, sondern Ex-Bulls Trainer Ante Perica an den zuletzt schlechten Leistungen schuld war und haben deshalb mit extrem hoher Intensität gespielt.

Überraschender war da schon, dass Perica-Nachfolger Michael Schrittwieser zum Beginn seine „kleine“ Aufstellung (ohne Joey Shaw auf der Drei, dafür mit Armin Woschank auf der Eins) aufs Parkett schickte. Damit hatte Headcoach Tom Johnson nicht gerechnet, Abe Lodwick hatte als Dreier in der Verteidigung einige Probleme mit Shawn Ray, dazu stand mit BJ Monteiro quasi ein „Fremdkörper“ in der Starting Five, was zusätzlich den Rhythmus der Redwell Gunners gestört haben dürfte.

Trotzdem ist es unverständlich, warum es nicht möglich war, das Spiel unter dem Korb zu forcieren. Gerade wenn der Gegner aggressive Verteidigung auf den Point Guard spielt, ist es nämlich wichtig, den Ball zu den großen Spielern und damit Ruhe ins Spiel zu bringen. Das ist überhaupt nicht gelungen. Zwar stand Zoran Krstanovic mehrmals relativ frei, doch schaffte es Point Guard Sammy Zeglinski nicht, den Ball auch zu ihm zu bringen. Nun ist Headcoach Tom Johnson gefordert, diese Schwächen im Angriff abzustellen. Dazu gehören auch die vielen Turnover, vor allem im Spielaufbau. Das muss sowohl das Team als auch speziell Zeglinski in Zukunft in den Griff bekommen, 18 Ballverluste sind nicht nur gegen die Bulls zuviel. Das Fehlen von Hannes Ochsenhofer ist dafür vielleicht eine Erklärung, aber keine Entschuldigung.

„Sammy ist gut genug dafür, das hat er schon öfter bewiesen. Außerdem war er es, der uns mit seinen vier Dreiern im zweiten Viertel vor einer noch größeren Blamage bewahrt hat“, sagt Leitner. Hochprozentig getroffen hat aber nicht nur Zeglinski (45 Prozent vom Dreier, 5/11), sondern leider auch Kapfenberg. „Defensiv haben wir in einigen Phasen ganz schlecht ausgeschaut“, so Leitner, der auch die „mangelnde Kreativität und die schlechte Umsetzung des Game Plans“ kritisiert.

Auch wenn das dritte Viertel abermals mit einem katastrophalen Ballverlust begonnen hat, dürfte die Kabinenpredigt von Tom Johnson doch Wirkung gezeigt haben. Das Team ließ sich von der schlechten Leistung in der ersten Halbzeit nicht beirren und nahm den Kampf mit den Bullen – endlich – an. Auffallend dabei ist, dass nicht ein Lauf für die Aufholjagd verantwortlich war, sondern dass sich die Redwell Gunners kontinuierlich und Punkt für Punkt an Kapfenberg heran gearbeitet haben. Natürlich auch deshalb, weil aggressiver verteidigt wurde, die Bulls dadurch ihre hohe Trefferquote nicht halten konnten und das wiederum mit sich brachte, dass bei den Gunners plötzlich auch im Angriff der Rhythmus wieder stimmte. Hätten die Redwell Gunners auch in der ersten Halbzeit eine zumindest annähernd gute Leistung gezeigt, wäre das Spiel auf alle Fälle spannender gewesen und hätte vielleicht mit einem anderen Sieger geendet.

Zum Abschluss noch einige Statistik-Schmankerl aus dieser Begegnung:

Bester Werfer des Spiels war Sammy Zeglinski mit 22 Punkten (15 davon aus Dreipunktern), er glänzte auch mit 7 Assists. 5 Ballverluste sind aber definitiv zu viel für einen Point Guard seines Formats. Dennoch war Sammy laut Statistik der effizienteste Spieler (21), nur Ian Boylan und Armin Woschank (je 23) waren in dieser Kategorie besser. Auffallend ist auch, dass Zeglinski gemeinsam mit Mark Sanchez die meisten Defensivrebounds (6) angelte. Am längsten am Parkett stand Zoran Krstanovic (35:18 Minuten), der mit 56 Prozent aus dem Feld (5/9) einen recht guten Wurftag hatte – nur vom Dreier (25 Prozent, 1/4) blieb er hinter seinen Möglichkeiten. Viel Spielzeit gab es diesmal für Hannes Artner (22:20 Minuten), der wie gewohnt mit vollem Einsatz versuchte, seine Mannschaft mitzureißen. Schlechter als üblich war hingegen die Freiwurfquote (65 %, 13/20), Kapfenberg traf im Gegensatz dazu 13 von 15 Versuchen (87 %).
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